Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.

Goethe

Einige schöne Texte, die ich schon immer verewigen wollte:

  • Der Dichter

    Du entfernst dich von mir, du Stunde.
    Wunden schlägt mir dein Flügelschlag.
    Allein: was soll ich mit meinem Munde?
    mit meiner Nacht? mit meinem Tag?
     
    Ich habe keine Geliebte, kein Haus,
    keine Stelle auf der ich lebe
    Alle Dinge, an die ich mich gebe,
    wrden reich und geben mich aus.
     
    Rainer Maria Rilke
  • Friesenlied

    Wo de Nordseewellen trecken an de Strand,
    Wor de geelen Blöme bleuhn int gröne Land,
    Wor de Möwen schrieen gell int Stormgebrus,
    Dor is mine Heimat, dor bün ick to Hus.

     

    Well'n un Wogenruschen weern min Weegenleed,
    Un de hohen Dieken seh'n min Kinnertied,
    Markten ok min Sehnen un min heet Begehr:
    Dör de Welt to flegen, ower Land un Meer.

     

    Wohl hett mi dat Lewen all min Lengen still,
    Hett mi all dat geven, wat min Hart erfüllt;
    All dat is verswunnen, wat mi drück un dreev,
    Hev dat Glück woll funnen, doch dat Heimweh bleev.

     

    Heimweh nach min schöne, gröne Marschenland,
    Wor de Nordseewellen trecken an de Strand,
    Wor de Möwen schrieen gell int Stormgebrus,
    Dor is mine Heimat, dor bün ick to Hus.

     
    altes Volkslied
  • Der Leiermann

    Drüben hinterm Dorfe steht ein Leiermann
    Und mit starren Fingern dreht er, was er kann.
    Barfuß auf dem Eise wankt er hin und her
    Und sein kleiner Teller bleibt ihm immer leer.

     

    Keiner mag ihn hören, keiner sieht ihn an,
    Und die Hunde knurren um den alten Mann.
    Und er lässt es gehen alles, wie es will,
    Dreht und seine Leier steht ihm nimmer still.

     

    Wunderlicher Alter, soll ich mit dir geh'n?
    Willst zu meinen Liedern deine Leier dreh'n?

     
    Wilhelm Müller
  • Ecce homo

    "Ja! Ich weiß, woher ich stamme!
    Ungesättigt gleich der Flamme
    Glühe und verzehr' ich mich.
    Licht wird alles, was ich fasse,
    Kohle alles, was ich lasse:
    Flamme bin ich sicherlich."

     
    Friedrich Nietzsche
  • Weisheit über Tee

    Hebst du sie an die Lippen,
    die Schale mit grünem Tee,
    so siehst du deutlich auf ihrem Grund
    des Himmels Blau und das Grau des Meeres.
     
    aus Japan
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