Beim dritten Stoffwechsel des Literaturhauses Krefeld durfte ich als eine der geladenen Gäste lesen. Das Format ist so erfolgreich, dass es dieses Mal in der Buchhandlung Rheinschmökern in Uerdingen stattfand. Achtzig Plätze waren vorhanden, alle Stühle besetzt, ausverkauft.
Das besondere an der Veranstaltung: Leselustige aus dem Publikum können ihren Namen in den Hut werfen. Neben den vorab bekannten Gästen werden drei aus dem Hut gezogen, die ebenfalls zehn Minuten auftreten dürfen. Bei der Tonprobe sprach Herr Hoeps dann den wundervollen Satz: Ich habe, sagte er, meinen Hut vergessen.
Der Satz könnte wunderbare Geschichten einläuten. Ein Zauberhut mit dem darin hausenden Kaninchen hängt daheim an der Garderobe, der Sonnenhut fehlt in der Mittagsstunde, ein Doktortitel kann nicht verliehen werden, die Geschenke bleiben im Schlitten, Doktor Watson muss alleine los. Ohne Hut geht es nicht! Glücklicherweise kam die Moderatorin und Schriftstellerin Diana Menschig kurze Zeit später die Treppe hoch und hatte einen Ersatzhut dabei. So waren alle wieder wohl behütet. Sonst hätte es vielleicht Namen aus dem Beutel geben müssen.
Von mir gab es für Krefeld einen Text über Krefeld zu hören, Dreigestein führt in Krefelds Bergwelt. Es geht ganz schön hoch hinaus.
Es lasen mit mir der Lyriker John Waszek, Lilli Geritz, Mitglied der Schreibwerkstatt Satzgefüge, und aus dem Hut trat mein Autorenkollege Reinhard Strüven auf. Seine Texte handelten dieses Mal von den Irrungen und Wirrungen des Literaturbetriebes, von den Gründen zu schreiben und sich darin nicht beirren zu lassen.
Wer jetzt Lust bekommen hat: Der nächste Stoffwechsel kommt bestimmt.
Danke an alle Beteiligten für den schönen Abend: Ich ziehe meinen Hut. Chapeau!